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Humboldt-Forschungsstipendiat untersucht seltene Erbkrankheit

März 2019. Rukmini Mukherjee erhält eines der renommierten Forschungsstipendien der Alexander von Humboldt-Stiftung, die es Postdoktoranden aus dem Ausland ermöglichen, ihren nächsten Karriereschritt in Deutschland fortzusetzen.

Die hereditäre spastische Paraplegie ist eine seltene Erbkrankheit, bei der die fortschreitende spastische Lähmung der Beine bereits im Kindesalter beginnen kann. Die neue Humboldt-Stipendiatin Rukmini Mukherjee will die noch weitgehend unbekannten Ursachen auf molekularer Ebene untersuchen. Sie kam aus Indien, um sich Ivan Dikics Gruppe am Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften anzuschließen.

Ihre Forschung konzentriert sich auf die Familie der Retikulon-Proteine, die an der Aufrechterhaltung des endoplasmatischen Retikulums beteiligt sind, einem weit verzweigten Rohrmembransystem in unseren Zellen.  Viele Patienten in Nordeuropa und Nordamerika haben Mutationen im Retikulon 2-Protein. Rukmini Mukherjee will nun herausfinden, welche Rolle diese Mutationen bei der Entstehung der hereditären spastischen Paraplegie spielen.

„Aus Vorstudien wissen wir, dass Reticulon 2 mit vielen Proteinen wechselwirkt, die nicht Teil des endoplasmatischen Retikulums sind. Das weist auf eine einzigartige Funktion bei der Regulation der Struktur dieses Zellorgans hin“, erklärt die Nachwuchsforscherin. Die molekularen Zielstrukturen zu identifizieren, die am Krankheitsprozess beteiligt sind, ist der erste Schritt zur Entwicklung von Medikamenten. Bisher gibt es für die Krankheit keine Behandlung.

Rukmini Mukherjee promovierte am Saha Institute of Nuclear Physics in Kolkata, Indien, über die Zellbiologie von Ubiquitin. Sie untersuchte, wie dieses kleine Protein in Stresssituationen kleine Zellorganellen wie Mitochondrien oder das endoplasmatische Retikulum beeinflusst. „Meine Interessen passen perfekt zu den Schwerpunkten im Institut von Prof. Ivan Dikic. Ich war begeistert, als ich erfahren habe, dass ich meine Forschung als Postdoktorandin an der Goethe-Universität fortsetzen kann“, erklärt die Wissenschaftlerin.

Kontakt:
Rukmini Mukherjee, Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften & Institut für Biochemie 2, Campus Riedberg, Goethe-Universität, Frankfurt am Main, mukherjee@biochem2.de